Bundesweite Lehrerfortbildung in Weimar 2024: Klimabildung als interdisziplinäre Aufgabe von Schule
Vom 12. bis 14. Juni 2024 fand in der malerischen Stadt Weimar die zweite bundesweite Lehrerfortbildung zum Thema Klimawandel in der Schule statt. Initiert und organisiert von unserem Bildungsprogramm "Der Klimawandel: verstehen und handeln" versammelten sich über 100 Teilnehmer_innen aus allen Bundesländern in den historischen Räumlichkeiten der alten Notenbank. Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung und Wirkung Hoch 100 umgesetzt.
Für die diesjährige bundesweite Lehrerfortbildung in Weimar versammelten sich hochkarätige Fachleute aus der Didaktik, Psychologie und Geowissenschaft, Lehrerinnen und Lehrer sowie Vertreterinnen und Vertreter von Stiftungen aus ganz Deutschland, um über die aktuelle Forschung zum Klimawandel und Fächerübergreifende Arbeit zu Klimawandel und Klimaschutz in der Schule zu diskutieren.
Die Veranstaltung begann mit einem Arbeitstreffen renommierter Didaktiker_innen sowie Lehrkräften und Stiftungsvertreter_innen aus dem ganzen Land. In dieser Runde wurden aktuelle Methoden und Materialien zu Klimabildung präsentiert und diskutiert. Unter der Moderation von Prof. Dr. Dietmar Höttecke wurde eine Vielzahl an spannenden Beiträgen eingebracht: Matthias Klaubert stellte das Konzept der "Klimaschule" vor, als Möglichkeit das Thema Klimawandel projektorientiert und fächerübergreifend in der Schule zu implementieren, die Projektleiterin Dr. Cecilia Scorza-Lesch erklärte die fächerübergreifenden Aspekte und Anwendungsmöglichkeiten des LMU-Klimakoffers, Heiko Krabbe erläuterte die Ergebnisse aus seinem Schülerlabor zur Bewertungskompetenz von Lernenden und Dietmar Höttecke schloss das Arbeitstreffen mit einem Impulsvortrag über die aktuellen Herausforderungen der Klimabildung.
Am Abend wurden alle Teilnehmenden von den Projektleitern Prof. Dr. Harald Lesch und Dr. Cecilia Scorza herzlich begrüßt. Eine besondere Freude war es dem Projektteam Dr. Stefan Jorda, Geschäftsführer der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung, zu begrüßen denn dank seiner Stiftung konnte die Lehrerfortbildung auch in diesem Jahr in diesem Umfang stattfinden!
Der zweite Tag teilte sich in eine Vortragsreihe mit Beiträgen zu aktuellen fachlichen Erkenntnissen und drei Workshops, in denen die Teilnehmenden selbst aktiv werden durften.
Prof. Axel Kleidon erklärte die Häufung von Wetterextremen in Deutschland und die Hintergründe zum Einfluss des Klimawandels auf den Wasserkreislauf und Prof. Dr. Gerhard Wörner zeigte anschaulich die Rolle kritischer Rohstoffe für die Energiewende auf.
Prof. Dr. Christian Holler erklärte die Hintergründe und Ausblicke zur Energiewende in Deutschland. Ein wichtiges Thema für die Zukunftsgestaltung unserer Gesellschaft, zu welchem es aus aufbauend aus den Ergebnissen des Vortrags auch einen Workshop zu den Erneuerbaren Energien im Unterricht gab.
In dem Workshop zu den Erneuerbare Energien und dem Thema Berufswahl wurde das neue Arbeitsheft des Bildungsprogramms vorgestellt, das Lehrplanthemen des Physikunterrichts anhand erneuerbarer Energien erklärt. Dorle Lohn, eine der Autorinnen und Projektkoordinator Philipp Schmidbauer arbeiteten sich mit den Teilnehmenden durch einzelne Aufgaben und erläuterten Hintergründe und Anwendungsmöglichkeiten der Materialien. Dabei war ein wichtiger Aspekt die Faszination für Ausbildungs- und Handwerksberufe in diesen Bereichen bei Lernenden zu wecken. Unterstützt wurde der Workshop durch Christian Strube aus Berlin, der seine Aktivitäten zu Solarzellen vorstellte, die am Robert-Havemann Gymnasium mit Schüler_innen zusammengebaut werden.
Das Arbeitsheft basiert auf dem Buch Erneuerbare Energien zum Verstehen und Mitreden von Christian Holler, Joachim Gaukel, Harald Lesch, Florian Lesch
In dem Workshop zur Bewältigung der Folgen und klimaschützender Maßnahmen erörterte Prof. Dietmar Höttecke, interdisziplinäre Ansätze mit Klimawandel und Klimaschutz im Unterricht umzugehen und konnte brandaktuelle Ergebnisse der Didaktik mit den Teilnehmenden diskutieren.
Um zu verstehen was die Ursachen und Folgen des Klimawandels sind, konnten die Teilnehmer im Anschluss den LMU-Klimakoffer Workshop von den Lehrkräften Thomas Keßelring und Arne Kahl besuchen und durch Experimentieren lernen. Hier erhielten die Teilnehmenden auch wertvolle Tipps wie man den LMU-Klimakoffer in den Unterricht integrieren kann.
Der letzte Tag der Veranstaltung wurde von Prof. Dr. Stefan Heusler eingeleitet, mit einem teils interaktiven Vortrag zum Umgang mit Klimaskeptikern. Er legte bekannte Leugnungsstrategien dar und ließ die Teilnehmenden selbst ausprobieren, wie sie mit solchen Argumenten umgehen könnten. Danach ging es tief in die Klimapsychologie mit Lea Dohm - Psychologin der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) . Sie stellte eindrucksvoll dar wie Verhaltenstransformation gelingen können und wie unser Denken von der Klimakrise beeinflusst wird. Daran anschließend schlug Jonathan Grothaus in seinem Vortrag die Brücke zum Handeln im Klassenzimmer.
Zum Abschluss der Veranstaltung war es uns eine große Freude 9 Wärmebildkameras und den Teilnehmenden Lehrkräften verlosen zu dürfen. Danke an die TOPA GmbH, die diese Wärmebildkameras zur Verfügung gestellt hat, damit Lehrkräfte den wichtigen Auftrag der Klimabildung fachgerecht umsetzen können! Und ein großer Dank gilt der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung für die Bereitstellung der Mittel zu dieser Verlosung!
Auch dieses Jahr konnte die bundesweite Lehrerforbildung zum Klimawandel dank der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung durchgeführt werden.
Die vielfältige Teilnehmerschaft schuf eine wichtige Plattform für den Austausch von Wissen und Erfahrungen an Lehrkräften und Wissenschaftler_innen und wir hoffen in diesem Netzwerk auch weiterhin zusammen für Klimabildung zu arbeiten!
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