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Dr. Michael Kopatz | Schluss mit der Ökomoral. Wie wir die Welt retten, ohne ständig daran zu denken

26 April 2021 @ 14:00 – 15:30

Zur Person

Dr. Michael Kopatz ist Umweltwissenschaftler und Projektleiter am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie. Er plädiert dafür, Einfluss auf die Politik zu nehmen, um klimaschützende Strukturen zu schaffen, statt sich auf eine Änderung der persönlichen Verhaltensweisen zu beschränken.

Zum Vortrag

Befragungen zeigen, dass sich fast die gesamte Bevölkerung mehr Engagement beim Klimaschutz wünscht, doch geflogen wird so viel wie nie zuvor. Kollektiv wollen wir den Wandel, individuell möchten nur Wenige den Anfang machen. Es ändert sich wenig, weil sich die Menschen benachteiligt fühlen, wenn sie »allein« auf den Flug oder das Auto verzichten oder sich einschränken. Appelle haben nicht bewirkt, dass sich unsere Routinen ändern.

Dem Konsumenten vertraut Michael Kopatz nicht mehr: »Wir schieben Probleme lieber zur Seite, statt sie anzupacken und verteidigen unsere Alltagsroutine, so lange es geht.« Deshalb müsse es eine neue Routine geben, durch Veränderungen im Umfeld. Motto: Verhältnisse, ändern, damit sich Verhalten wandelt.

Kopatz zeigt in seinem bildreichen und eindringlichen Vortrag deutlich: Wir können nachhaltiger leben, ohne uns tagtäglich mit Klimawandel oder Massentierhaltung befassen zu müssen. Der Wandel zur Nachhaltigkeit kann sich verselbständigen, wenn wir die Strukturen etwa in Form von Standards und Limits ändern. Manche bezeichnen das als »Erlösung des Konsumenten«.