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Prof. Dr. Bernhard Mayer | Warum “anthropogener Klimawandel” keine Meinung ist und wo Unsicherheiten tatsächlich liegen

5 Juli 2021 @ 14:00 – 15:30

Zur Person

Bernhard Mayer ist Inhaber des Lehrstuhls für experimentelle Meteorologie an der LMU München und leitet die Arbeitsgruppe Fernerkundung und Strahlungstransport. In seiner Forschung untersucht er den Strahlungstransport durch die Erdatmosphäre experimentell und mit komplexen Modellen. Ein Forschungsschwerpunkt liegt darin, die Rolle der Wolken zu untersuchen.

Zum Vortrag

Woher wissen wir eigentlich, dass die Temperatur der Erde zunimmt und dass die anthropogenen Treibhausgasemissionen dafür verantwortlich sind? Für die Beantwortung dieser Frage ist kein komplexes Klimamodell erforderlich. Elementare Physik, die in der Schule vermittelt wird, reicht dafür aus. Die Grundlagen wurden von niemand geringerem als Fourier, Kirchhoff und Boltzmann gelegt. Eine Temperaturzunahme von 5K als Folge einer CO2-Verdopplung wurde bereits von Arrhenius 1896 prognostiziert und bis Ende der 1980er Jahre durch die Angabe eines Unsicherheitsbereichs von etwa 2 bis 5K ergänzt. Dass die Temperatur zunimmt, ist unzweifelhaft klar. Aber warum konnte die Unsicherheit trotz immer detaillierter Computermodelle und exponentiell wachsender Rechenpower nicht reduziert werden? Die Antwort ist in den Wolken zu finden, die buchstäblich durch das Raster der Modelle fallen, wie der Spiegel 2009 titelte. Mit gigantischen Computerexperimenten und international koordinierten Meßkampagnen versuchen wir diese größte aller Unsicherheiten zu reduzieren, um präzisere Vorhersagen zu ermöglichen.